Freitag, 6. Juli 2018

Grünliberale fordern unterirdische öV-Verbindung statt Rosengartentunnel

Hohe Kosten, Stadtbild verschandelnde Tunnelportale und nur 600 Meter lärmsanierte Strassen: Die Grünliberalen erachten das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts Rosengarten als katastrophal. Die Partei fordert stattdessen eine zukunftsfähige, unterirdische öV-Verbindung. Denn das geplante Rosengartentram ist höchstwahrscheinlich verfassungswidrig.

Über 30 Jahre nach Inkrafttreten der Sanierungspflicht übermässig lärmiger Strassen werden im Kanton Zürich noch immer entlang rund 700 km Staatsstrassen die Grenzwerte überschritten. Anstatt flächendeckend vorwärtszumachen, soll über eine Milliarde Franken für einen kurzen Abschnitt am Rosengarten ausgegeben werden. Das Nachsehen haben alle anderen lärmgeplagten Anwohner im Kanton. Die Grünliberalen erachten das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Projekt Rosengarten als katastrophal und lehnen das Projekt ganz klar ab.

 

Es ist ausserdem unklar, ob das geplante Tram überhaupt gebaut werden kann. Mit dem problematisch formulierten Gegenvorschlag zur Anti-Stau-Initiative wird verlangt, dass Kapazitätseinschränkungen auf dem übergeordneten Strassennetz nur zulässig sind, wenn im umliegenden Strassennetz genügend Ersatzkapazitäten geschaffen wurden. Mit den notwendigen Lichtsignalanlagen für den Spurwechsel der Trams wird dieser Grundsatz im Abschnitt Wipkingerplatz-Hohlstrasse verletzt. Das Risiko, dass ein Gerichtsentscheid später den Bau des Rosengartentrams verhindert, ist realistisch.

 

Als Alternative schlagen die Grünliberalen eine unterirdische öV-Verbindung zwischen Altstetten und Oerlikon vor, mit Haltestellen im Bereich Freilager/Kochareal, Bahnhof Hardbrücke und Universität Irchel. Eine solche Lösung hat mehrere Vorteile: Der Hauptbahnhof wird verkehrlich entlastet, die realisierten und geplanten Siedlungen im Quartier Letzi werden besser erschlossen und der Mehrverkehr durch den geplanten Ausbau der Uni Irchel kann effizient aufgefangen werden.