Die Grünliberalen Kantonsräte Cyrill von Planta, Daniel Häuptli und Ronald Alder fordern in zwei parlamentarischen Vorstössen, dass die Zürcher Gebäudeversicherung (GVZ) künftig nicht mehr Eigenkapital hortet als nötig. Ausserdem sollen die Eigentümer in Form einer Prämienreduktion oder mit Prämienrückerstattungen am Gewinn beteiligt werden.
Der Regierungsrat hat nun dem Kantonsrat die Empfehlung ausgesprochen, die Vorstösse nicht zu überweisen. Die Grünliberalen zeigen sich enttäuscht über die Antworten der Regierung und halten an den Vorstössen fest. Die Regierung signalisiert keinerlei Bereitschaft, die Prämien zu senken, Gewinne den Hauseigentümern zurückzugeben oder das Risiko- und Kapitalmanagement zu überdenken.
Groteskes Missverhältnis Eigenkapital zu Prämieneinnahmen
Die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich hat das Versicherungsmonopol und macht seit Jahren Gewinne, obwohl sie nach Gesetz nicht gewinnorientiert geführt werden darf. Auch die GVZ signalisiert keinerlei Bereitschaft, die Gewinne mittels Prämienrückerstattungen den Hausbesitzern zurückzugeben.
Das systematische Rückbehalten der Gewinne hat zu einem Eigenkapital von 1.3 Milliarden Franken geführt, was in einem grotesken Missverhältnis zu den Prämieneinnahmen von 156 Mio. Franken steht. Bei Privatversicherungen ist das Verhältnis um ein Vielfaches kleiner. Dass die Versicherungen diese Reserven für Katastrophenfälle zurückbehalten, ist für den Grünliberalen in dieser Form nicht sinnvoll: «Wenn Zürich überflutet wird, reichen auch die Reserven von 1,31 Milliarden Franken nicht zur Deckung der Schäden», so von Planta.
Bern als Musterbeispiel
Dass es anders geht, zeigt die Gebäudeversicherung Bern: Recherchen des Magazins «Saldo» zeigen, dass die Gebäudeversicherung Bern mit einem Eigenkapital von 158 Millionen auskommt (was nur gut die Hälfte der Jahresprämien ist). Dies obschon die Risikolage im Gebirgskanton Bern gravierender ist als in Zürich. Dank einem risikogerechten Tarif zahlen normale Hausbesitzer dennoch weniger.