Ein zentrales Element internationaler Best-Practice-Standards besteht darin, dass die Führung der Institutionen professionellen Kriterien genügen müssen. Die Mitglieder der Spitalleitung sind nicht aufgrund politischer Verdienste, sondern aufgrund trennscharfer Anforderungsprofile zu wählen.
Die Grünliberalen sehen neben der Entflechtung der Führungsverantwortung durch Spital- und Universitätsrat viel Handlungsbedarf bei Unternehmenskultur und Transparenz – und zwar nicht nur beim USZ sondern auch bei der UZH. Fraktionspräsident Michael Zeugin: «Das Universitätsspital sowie die Universität Zürich sind für die aktuelle Lage hauptverantwortlich. Beide Organisationen müssen sich jetzt bewegen. Insbesondere die Entflechtung von USZ und UZH, die Professionalisierung der Strukturen sowie die Schaffung adäquater Transparenz sind prioritär voranzutreiben.» Neben der Abschwächung der monetären Anreize soll das USZ Hierarchien abflachen und bei den Anstellungen der Führungspersönlichkeiten Softskills stärker berücksichtigen. Dazu Michael Zeugin: «Der aktuelle Zustand entspricht nicht den zeitgemässen Governance-Standards. Wir brauchen im Spital eine Unternehmenskultur, die sich am Wohl der Patientinnen und Patienten, und nicht an der Karriere oder dem Portemonnaie der Klinikleitenden orientiert.»
Der Spitalrat soll nicht nur seine Doppelrolle abgeben, sondern auch professioneller besetzt werden. Michael Zeugin: «Für die Besetzung des Spitalrats müssen adäquate Anforderungsprofile erarbeitet werden, welche der ganzen Breite der Anforderungen eines Universitätsspitals gerecht werden.»
USZ, Universität und Regierung müssen die einzuleitenden Strukturrevisionen transparent kommunizieren und anschliessend eine offene interne und externe Unternehmenskultur führen. Nur so kann das Vertrauen von Bevölkerung und Institutionen zurückgewonnen sowie Forschung und Medizin am USZ ins 21. Jahrhundert geführt werden.