Verlesen von GLP-Kantonsrätin Claudia Hollenstein
Die ersten Taten sind ständerätlich erfolgt - jetzt ist der Kanton Zürich gefordert
Der Ständerat hat in der Herbstsession 2022 das neue Bundesgesetz über die Förderung der Ausbildung im Bereich der Pflege verabschiedet. Wir sprechen vom ersten Schritt der Umsetzung der Pflegeinitiative. Es besteht Handlungsbedarf. Ein dringender Handlungsbedarf. Die Schere geht auseinander. Unaufhörlich. Der demografische Wandel und das Bevölkerungswachstum führen unweigerlich dazu. Immer mehr Menschen benötigen für ganz unterschiedliche gesundheitliche Probleme medizinische Leistungen, die von immer weniger Fachpersonen aus der Ärzteschaft und Pflegepersonal betreut und begleitet werden. Wenn es nicht gelingt, mehr Menschen für eine medizinische Ausbildung mit hohen Arbeitspensen zu gewinnen, werden die Qualität, Versorgungssicherheit und Zugänglichkeit abnehmen.
Um das zu verstehen, benötigt man keine Weiterbildung. Akzentuiert sich der Fachkräftemangel weiter? Reduziert er sich, oder bleibt er bestehen? Die Pflegeinitiative wurde von der Schweizer Stimmbevölkerung angenommen, deutlich. Die grossen Probleme im Gesundheitswesen sind erkannt. Der Bundesrat verschärft sie jedoch mit seinem enormen Spardruck, der v.a. allem das Personal trifft. Und das nationale Parlament verschärft mit seinen unsinnigen, teilweise aus der Luft gegriffenen und nicht adäquaten Lösungsansätzen diese Probleme noch. Anstatt sie nur im Ansatz angehen und lösen zu wollen, wird eine Gesundheitspolitik betrieben, die weit ab von dem ist, was uns schweizweit weiterbringt. Bezeichnenderweise debattieren National- und Ständerat, wie die Zulassungen für Ärzte beschränkt werden sollen. Und das, obwohl immer mehr offensichtlich wird, dass sich auch bei der Ärzteschaft ein grosser Fachkräftemangel abzeichnet.
Es ist an der Zeit, als Kanton nun die Verantwortung an- und wahrzunehmen und zügig sowie weitsichtig unsere Gesundheitsversorgung sicherzustellen und das gesamte medizinisch tätige Personal so zu unterstützen, dass es sich auch lohnt, in diese Berufe zu kommen und in ihnen zu bleiben.
Wir fordern die Regierung des Kantons Zürich auf, zu handeln. Es ist dringend notwendig.
Die Grünliberalen werden heute dazu vier Vorstösse einreichen.
- Zwei Anfragen betreffend Massnamhen gegen Fachkräftemangel bei den Ärzten sowie Umsetzung der Ausbildungsoffensive im Bereich der Pflege
- Zwei Postulate "Fachkräftemangel im medizinischen Bereich: Kanton Zürich quo vadis?" sowie " Förderung und Weiterentwicklung des Berufes Fachperson Gesundheit EFZ durch Weiterbildungen und Fachausweise"